Inflationsschutzbrief Ausgabe 17 / 2012: Ursache des Euro-Desasters

Inflationsschutzbrief 17 / 2012 - Ursache des Euro-Desasters
Inflationsschutzbrief Ausgabe 17/2012

In der Ausgabe 17/2012 analysiert der Inflationsschutzbrief die Ursache des Euro-Desasters und entlarvt die Währungsunion des Euro als eine Fehlkonstruktion. Weiteres Thema der Ausgabe sind die Folgen des Euro für die Südländer der Eurozone.

Krise des Euro

Wer verstehen will, wie es zur Eurokrise kommen konnte, muß in das Jahr 1992 zurückgehen, als Europas Politiker den Maastricht-Vertrag unterzeichneten, in dem sie die Wirtschafts- und Euro-Währungsunion begründeten. Zur Erinnerung: Es war der von Magaret Thatcher und Francois Mitterrand geforderte Preis, den Deutschland für die Wiedervereinigung zahlen sollte. Die Stärke der D-Mark mußte durch die Entmachtung der Deutschen Bundesbank unbedingt gebrochen werden, andernfalls hätten die beiden im Sommer 1990 der deutschen Wiedervereinigung nicht zugestimmt. Ein großes Deutschland im Herzen Europas, mit einer starken Währung, war für Großbritannien und Frankreich nicht akzeptabel.

Der Euro wurde nicht aus wirtschaftlichen – sondern aus politischen Gründen eingeführt! Er ist eine Spätfolge des 2. Weltkriegs. Der Euro war von Beginn an ein politisches Projekt mit dem Ziel, baldmöglichst einen europäischen Superstaat (Vereinigte Staaten von Europa) zu schaffen. Deshalb mußte Deutschland auch sein Grundgesetz ändern. Dort heißt es seit 1990 im Artikel 23, Abs. 1: „Zur Verwirklichung eines vereinten Europas wirkt die Bundesrepublik Deutschland bei der Entwicklung der Europäischen Union mit …“ und „Der Bund kann hierzu … Hoheitsrechte übertragen“. Diese wurden in den letzten 20 Jahren schon fast vollständig an Brüssel übertragen. Die Eurokrise war von Anfang an absehbar und wird benutzt, den Weg zum europäischen Superstaat zu beschleunigen.

Es mag durchaus gute Gründe geben, einen solchen europäischen Superstaat anzustreben. Das Problem ist jedoch: Die EU weist durch und durch anti-demokratische Strukturen auf. Mit Ausnahme des Kommissionspräsidenten ist kein Mitglied der EU-Kommission demokratisch legitimiert, d. h. direkt oder indirekt von den EU-Bürgern gewählt. Zudem wird Brüssel von einer Übermacht aus Lobbyisten belagert, wodurch der Korruption Tür und Tor geöffnet ist.

Angleichung der Zinssätze in der Eurozone

Eine wesentliche Ursache der Eurokrise war die Angleichung der Zinsniveaus strukturell höchst unterschiedlicher Volkswirtschaften. Italien, Spanien, Portugal, Griechenland hatten bis dahin regelmäßig mit der Abwertung ihrer Währungen gegen das Leistungsbilanzdefizit angekämpft, das ihnen aus ihren höheren Inflationsraten erwuchs. Gläubiger waren aus diesem Grund nur dann bereit gewesen, Kredite in Lire, Pesetas, Escudos oder Drachmen zu gewähren, wenn sie für die drohenden Wechselkursverluste eine Kompensation in Form eines Zinsaufschlags erhielten. Mit der Einführung des Euro entfiel dieses Wechselkursrisiko und damit verschwand auch der entsprechende Zinsaufschlag in der Eurozone.

Außerdem sahen die Regulierungsvorschriften vor, daß die Banken für Staatsanleihen der Euroländer kein Ausfallrisiko ansetzen und dementsprechend auch kein Eigenkapital als Risikopuffer vorhalten mußten. Die EZB machte lange keinen Unterschied bei der Behandlung der Euro-Staatsanleihen, die Geschäftsbanken als Sicherheiten einreichen konnten, um sich Geld zu leihen. Dadurch wurden die Staatsanleihen der schwächeren Eurostaaten für die Banken genauso attraktiv wie Bundesanleihen. Die Konsequenz: Das Zinsniveau in der Eurozone sank rasch auf das niedrige deutsche Niveau, und die Südländer begannen anstelle ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern, sich einerseits zunehmend zu verschulden, andererseits ihre Löhne anzuheben, wodurch ihre Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Deutschland weiter sank. Allerdings hat auch Deutschland unter Bundeskanzler Gerhard Schröder der Agenda 2010 erheblichen Anteil an den heute bestehenden Ungleichgewichten in der Eurozone, denn Deutschland senkte im Gegensatz zu den Südländern der Eurozone seine Löhne, was die Eurokise verschäfte. Alle Gründe, warum der Euro in der Krise ist, lesen Sie in dieser Ausgabe!

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